4 Skibergsteiger*innen am Weg zur Lampsenspitze
Snowboarder in verschneitem Hang
3 Tafel im Vordergrund, Skibergsteiger im Hintergrund

Skitourenregion Sellrain

Das Sellrain hat eine lange Tradition als Skitourenregion. Die Bergsteigerdörfer Sellrain, Gries im Sellrain und St. Sigmund im Sellrain wollen mit diesem Projekt eine naturverträgliche Form des Skibergsteigens entwickeln, das auf die Ansprüche aller Naturnutzerinnen und Naturnutzer in diesem Raum Bedacht nimmt.

Schutzgüter

Nach den Grundsätzen des „Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzeptes“ gibt es verschiedene Schutzgüter, für die entsprechende Schutzzonen ausgewiesen werden können. Der lokale Arbeitskreis in der „Skitourenregion Sellrain“ hat sich auf insgesamt elf solcher Flächen für

geeinigt, welche von WintersportlerInnen nicht betreten bzw. befahren werden sollen!

Die Schutzzonen befinden sich in besonders geeigneten Lebensräumen und Wintereinständen der Wildtiere. Ihre Positionen, Formen und Größen basieren auf den Erfahrungen der lokalen Jägerschaft, sowie wildökologischen Modellierungen und stellen meist einen Kompromiss mit etablierten Auf- und Abfahrtsrouten von WintersportlerInnen dar. 

 

Digitale Karte

Alle relevanten Informationen für die digitale Tourenplanung.

Wir bemühen uns, Informationen über Wald- und Wildschutzzonen in den digitalen Karten der gängigen Tourenportale zu integrieren. Häufig dient die OpenStreetMap (OSM) als Kartengrundlage der verschiedenen Outdoor-Apps. In der OSM sind die Schutzzonen ab einer gewissen Zoomstufe verfügbar.

Tipp:
Der Alpenverein bietet mit alpenvereinaktiv.com ein tolles Werkzeug zur Tourenplanung! Alle Schutzzonen für Wald und Wild, die wir im Arbeitskreis vereinbart haben, gibt`s hier.

 

Evaluierung der Lenkungsmaßnahmen

Seit dem Winter 2018/19 überprüfen Mitglieder des Arbeitskreises den Erfolg der Lenkungsmaßnahmen im Gelände. Dabei haben wir die Spurendichte in Schutzgutflächen nach einem einheitlichen Schema beurteilt und in einer eigens zu diesem Zweck maßgeschneiderten App am Smartphone dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass im Großteil der Schutzzonen gar keine oder nur vereinzelte Skispuren festgestellt wurden und dass nur einzelne Flächen intensiver befahren werden.

Allerdings gibt es immer wieder Veränderungen in der Raumnutzung, auf die wir mit gezielter Verbesserung unserer Lenkungsmaßnahmen reagieren.

Leider mussten wir im Winter 2020/21 eine starke Zunahme der Gesamtfrequenz und durch die perfekten und zumeist auch sicheren Schneeverhältnisse auch Spuren in bisher kaum befahrenen Hängen feststellen. Im darauffolgenden Jahr konnte jedoch eine wesentliche Verbesserung verzeichnet werden.

 

 

 

LVS-Checkpoints

Seit dem Winter 2015/16 stehen vier LVS Checkpoints im Sellrain zur Verfügung:

  • GHF Lüsens - Schöntalspitze
  • Praxmar ohne Frequenzmessung (betrieben von Luis Melmer)
  • Haggen - Zwieselbacher Rosskogel, Schöllekogel, Pockkogel
  • Fotsch Bergheim - Windegg, Auf Sömen, Hühnereggen, Roter Kogel

Neben dem Sicherheitsaspekt nutzen wir die Stationen auch für das Besuchermonitoring und erfassen, wie viele SkibergsteigerInnen auf den jeweiligen Touren unterwegs sind.

 

Skitourenschneisen

Viele traditionelle Skitouren führen im untersten Teil durch den Wald. Vor allem die lichten Wälder an der Waldgrenze sind Lebensräume für einige besonders störungsempfindliche Tierarten (z.B. Birkhuhn). Hier haben wir im Arbeitskreis Sellraintal in den letzten Jahren versucht, klare Linien zu finden, auf denen wir die TourengeherInnen durch diesen kritischen Bereich lenken wollen. Skitourenschneisen – das sind meist gezielte Auflichtungen in den Wäldern – leiten die SkibergsteigerInnen auf dem Weg des geringsten Widerstandes durch den Wald. Derartige Schneisen gibt es inzwischen bei folgenden Touren:

  • Grieskogel (von Praxmar)
  • Schöntalspitze
  • Roter Kogel (von Moos)
  • Roter Kogel (von Fotsch)

 

 

 

Panoramatafeln

Auf allen wichtigen Parkplätzen und den Hütten im Sellraintal haben wir Panoramatafeln installiert, die den Verlauf und die wichtigsten Infos zu den Skitouren, sowie die Lage der Schutzzonen übersichtlich darstellen. Über die QR-Codes gibt es alle Infos und Hintergrundstorys zu unseren vier Schutzgütern und ihr erfährt, warum ihr die dargestellte Schutzzone umgehen solltet.

Die Infos zur Notfallausrüstung, der Notfall App und der Link zum Lawinenlagebericht kommen von unserem Partner der Bergrettung Tirol.

 

 

 

Beschilderung

Schutzzonen werden im Gelände nur an Stellen ausgeschildert, wo ein unmittelbarer Kontakt zu einer Skitour besteht. Auch die Richtungspfeile, die ein Umgehen/Umfahren ermöglichen, werden nur sehr sparsam eingesetzt. Die Beschilderung beschränkt sich generell auf den Bereich unterhalb der Baumgrenze. Von 42 Skitouren, die wir im Sellrain ausgewiesen haben, werden heuer nur sechs im Wald beschildert, um auf Schutzzonen hinzuweisen.

Die Richtungsschilder bedeuten nicht, dass die vorgeschlagenen Routen vor Lawinen und anderen Naturgefahren gesichert sind. Diese Beurteilung liegt in der Eigenverantwortung der SkibergsteigerInnen.

 

Juifen

St. Sigmund

Potsdamerhütte

Praxmar

Haggen

Eisbrücke

Moos

Westfalenhaus

Bergheim

Lüsens

Pforzheimer H.

PDF Downloads

  • © Land Tirol Pdf Version der Karte von Haggen mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte von Juifen mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte von Lüsens mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte Moos mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte der Pforzheimerhütte mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte des Praxmar mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte von St. Siegmund mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte des Westfalenhaus mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte Bergheim mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte der Eisbrücke mit eingezeichneten Schutzzonen.
  • © Land Tirol Pdf Version der Karte der Potsdamerhütte mit eingezeichneten Schutzzonen.

Der Arbeitskreis "Skitourenregion Sellrain"

Beim Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzept ist es uns ein besonderes Anliegen, dass alle Akteure gleichberechtigt bei allen Maßnahmen mitreden und ihre Anliegen vertreten dürfen. Im Arbeitskreis Sellrain ist uns das bisher sehr gut gelungen und wir hoffen, dass durch die Vielfalt der Akteure auch alle Interessen ausgewogen berücksichtigt wurden.

Im Arbeitskreis vertreten sind:

  • Gemeinden
  • Grundeigentümer
  • Alpenverein, lokale Tourengeher
  • Tourismusverband
  • Jäger
  • Forstbehörde
  • Naturschutz, Ruhegebiet Stubaier Alpen
  • Land Tirol

Kontakt:

Klaus Pietersteiner

Land Tirol - Abteilung Waldschutz

Bürgerstr. 36, 6020 Innsbruck

klaus.pietersteiner@tirol.gv.at

Tel.: +43 512 508 4605

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