Expect the Unexpected: Oder doch lieber forstliche Sperrgebiete beachten!!!

Arbeitsplatz vs. Sportplatz

Holznutzung im Bergwald trägt dazu bei, die Schutzwirkung des Waldes durch laufende Nutzung und Waldpflege langfristig zu erhalten. In Tirol werden jährlich mehr als 1 Mio. m3 Holz genutzt, das sind mehr als 10.000 Nutzungen/Jahr. Die Forstarbeit ist prinzipiell gefährlich und unfallträchtig. Das Unfallrisiko steigt, wenn die ArbeiterInnen durch Störungen von der Arbeit abgelenkt werden.  

Wandern, Biken, Laufen, Schwammerlsuchen, Nordic Walking – die Liste der legalen Aktivitäten im Wald ist lang und wird immer länger. Zusätzlich sind in den letzten Jahren mehr als 5.000 km MTB-Routen und Singletrails durch  Nutzungsübereinkommen mit den WegehalterInnen  entstanden. Diese sind bei der Waldarbeit ebenfalls zu berücksichtigen.

"Expect the Unexpected" sollte sich weder für ForstarbeiterInnen noch MountainbikerInnen bewahrheiten, wenn offizielle Absperrungen respektiert werden. Auch für die eigene Sicherheit ist es in jedem Fall besser forstliche Sperrgebiete nicht zu durchqueren.

 

Arbeitsfeld absperren – Warum?

Haftung

WaldeigentümerInnen und alle an der Waldbewirtschaftung mitwirkenden Personen haften bei Unfällen von Dritten in einem ordnungsgemäß abgesperrten Arbeitsplatz nur bei Vorsatz. Bei fehlender oder mangelhafter Absperrung kann eine Haftung auch aus grober Fahrlässigkeit entstehen.

Ungestört arbeiten

Perfekte Absperrungen sind mit einigem Aufwand verbunden. Sie sorgen aber dafür, dass die Arbeit nicht ständig unterbrochen werden muss und die Unfallgefahr durch Ablenkung geringer ist.

Viel los im Wald!

Tafeln reichen mancherorts nicht mehr aus.

In manchen Regionen ist ständig reger Betrieb im Wald. Rechtlich wäre die offizielle Sperrgebietstafel zwar ausreichend, trotzdem ist ungestörtes und vor allem sicheres Arbeiten nur schwer möglich. Hier sind zusätzlich Maßnahmen für eine wirksame Absperrung nötig.

Bei stärker frequentierten Forst- und Wanderwegen wird daher empfohlen mit Barrieren zu arbeiten, die unübersehbar sind und Wanderer und Wanderinnen oder RadfahrerInnen davon abhalten, forstliche Sperrgebiete zu betreten.

Stetige Kontrolle und Dokumentation ist im Schadensfall sicher hilfreich!

Wer es nicht weiß, dreht auch nicht um!

Eine frühzeitige Information an WaldbesucherInnen ist entscheidend und kann viele Probleme verhindern. Daher ist es wichtig am Wegbeginn rechtzeitig Auskunft über Ort, Grund und Dauer der Sperre zu erteilen und die Sperre wenn möglich auch über andere Kanäle (elektronische Medien) frühzeitig anzukündigen. Auch Alternativrouten sollten gleich zu Beginn vorgeschlagen werden. Offizielle Sperrtafeln werden dadurch nicht ersetzt und sollten immer ca. 70 m vor dem Gefahrenbereich/Arbeitsfläche aufgestellt werden.

Digitales Sperrmanagement

Der Tiroler Landesforstdienst startete ein Projekt zur Erfassung von Wegsperren mit Hilfe einer speziellen App. Die  gesammelten Daten sollen Tourenplanungsplattformen über Webservice als Open Government Data zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen betroffene Wegehalter*innen automatisch über die Sperre "ihres" Weges informiert werden.

Folder Forstliche Sperrgebiete


Kontakt:

Lars Lotze

Land Tirol - Abteilung Waldschutz

Bürgerstr. 36, 6020 Innsbruck

info@bergwelt-miteinander.at

Tel.: +43 512 508 4603

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